Die Übergangsphasen
Die Eingewöhnung eines Kindes bedarf einer besonderen Aufmerksamkeit, da der Übergang aus der Familie in die Einrichtung für jedes Kind eine große Herausforderung dastellt. Die Eingewöhnung ist ein individueller Vorgang, der achtsam gestaltet werden muss. Die Kinder sollen sich an die neue Umgebung anpassen und Beziehungen zu fremden Menschen aufbauen. Sie sollen sich an eine neue Situation, einen anderen Tagesablauf und an die mehrstündige Trennung von den Eltern gewöhnen. Um den Kindern diesen Übergang zu erleichtern und problematischen Entwicklungen vorzubeugen, legen wir großen Wert auf die Eingewöhnungsphase.
Vorbereitungsgespräch
Bevor das Kind in unsere Einrichtung aufgenommen wird, findet ein Gespräch mit den Eltern über den Betreuungsvertrag und die bevorstehende Eingewöhnung statt. Hier werden die Eltern konkret über den Ablauf der Eingewöhnung informiert. Darüber hinaus erfragt die Erzieherin grundlegende Informationen zu Themen wie Schlafen, Essen, Gewohnheiten, Vorlieben und Abneigungen des Kindes. Hierbei kommen folgende Punkte zur Sprache:
- Wer übernimmt die Eingewöhnung von Seiten der Einrichtung?
- Wer übernimmt die Eingewöhnung von Seite der Familie?
Es ist wichtig, dass genügend Zeit (zwei bis vier Wochen) zur Verfügung steht. Das Wohl des Kindes hat hierbei oberste Priorität, sodass die Dauer der Eingewöhnungsphase mehr Zeit in Anspruch nehmen kann. Voraussetzung für eine gelungene Eingewöhnung ist, dass ein Kind während der Übergangsphase von einem vertrauten Familienmitglied begleitet wird und sich nach und nach an die neue Umgebung und die neuen Bezugspersonen gewöhnen kann. Die Eingewöhnung sollte nicht zeitgleich mit anderen bedeutenden Veränderungen stattfinden. Das birgt die Gefahr der Überforderung für das Kind. Die Erzieher/-in baut eine vertrauensvolle Beziehung zu dem Kind auf und ist fortan Bezugsperson in der Kita. Ist eine tragfähige Beziehung zum Kind etabliert, wird diese emotionale Bindung als Basis für alle weiteren vertrauensvollen Beziehungen zu anderen Kindern, anderen Erzieherinnen und zur neuen Umgebung.
Durchführung der Eingewöhnung:
1.Tag Ankunft gegen 9.45: Ein Elternteil begleitet das Kind und hält sich zusammen mit ihm für ca. eine Stunde in der neuen Gruppe auf.
2.Tag Ankunft gegen 9.45: Der Elternteil bleibt in der Gruppe bei dem Kind, verhält sich aber eher zurückhaltend und überlässt möglichst der Erzieher/-in den Umgang mit dem Kind, soweit dieses es zulässt. Die Eltern nehmen sich zurück, beschäftigen sich mit sich selbst, lesen ein Buch etc. Dadruch ist es unserer Erzieher/-in leichter den Kontakt zum Kind aufzunehmen.
3.Tag Ankunft gegen 9.45: An diesem Tag versucht der Elternteil, sich für einige Zeit in das Büro zurückzuziehen, um dort zu lesen. Das Kind spielt währenddessen in der neuen Gruppe und wird von der Bezugserzieherin betreut. Nach ca. 1,5 Stunden (nach befinden des Kindes) verabschiedet sich der Elternteil für kurze Zeit von dem Kind, holt es jedoch kurzer Zeit wieder ab.
4.Tag Ankunft gegen 9.45: Die Erzieherin nimmt mit dem Kind das Spiel auf. Nach einiger Zeit verabschiedet sich der Elternteil verlässt Kita vorläufig. Wenn das Kind sich von der Bezugserzieherin beruhigen lässt, bleibt die Mutter 15 – 20 Minuten weg. Wenn es sich aber sehr vehement wehrt und sich nicht beruhigen lässt, kehrt der Elternteil in kurzer Zeit wieder zurück.
Ende der Eingewöhnung:
Die Eingewöhnung ist beendet, wenn sich zwischen dem Kind und der Bezugserzieherin eine emotionale Bindung etabliert hat. Das Kind protestiert eventuell beim Verlassen durch den Elternteil, lässt sich aber von der Bezugserzieherin trösten und geht danach in guter Stimmung auf Entdeckungsreise. Die Eingewöhnung wird in jeden Fall individuell gestaltet und dem Alter und den Bedürfnissen der Kinder angepasst.
Vorbereitung auf den Schuleintritt
Für die ältesten Kinder stellt der Übergang von Kita in die Grundschule einen großen und aufregenden Lebensabschnitt dar. Mit Freude und Aufregung, selten mit Furcht, fiebern sie der Schule entgegen. Vor dem Wechsel von der Kita zur Schule wird den letzten zwei bzw. drei Monaten vor Schulbeginn noch einmal besondere Beachtung gewidmet. Das bedeutet für die Erzieher/-innen mit den Kindern über deren Wissen, Erfahrungen, Ängste und Vorurteile zu sprechen, aber auch ein realistisches Bild ihrer selbst zu spiegeln. Zum Ende des letzten Kitajahres besuchen wir gemeinsam die Kurth Tucholsky und Deutsch-Polnische Europaschule, um den Kindern einen Einblick über die bevorstehende Schulzeit zu ermöglichen.